Bericht in der Werra-Rundschau: http://www.werra-rundschau.de/lokales/wanfried/musik-verbindet-nationen-6734179.html

 

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Auf dem Marktplatz in Treffurt fand das erste Friedenskonzert statt

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Von der Werrabrücke geht es durch die Treffurter Altstadt mit der Egon-Bahr-Straße zum Rathaus der Stadt.

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Voran die Trommlerinnen und Tänzerinnen des Orchesters Istra

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Der Auftritt auf dem Rathaus, im Hintergrund der Treffurter Gesangsverein, der Friedenslieder sang, ua „Sag mir, wo die Blumen sind“

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Das russische Orchester und die Solosingerin aus der Stadt bei Moskau beim Auftritt in Thüringen

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Treffurts Bürgermeister Michael Reinz leitete mit dem Aufruf der beiden Bürgermeister die Veranstaltung ein, Reinhard Duddek von der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft in Thüringen übersetzte:

"Stellen wir uns dem Weg in einem neuen Kalten Krieg entgegen!

Friedensaktion über die ehemalige Grenze am 8. September mit dem russischen Orchester aus Istra bei Moskau für friedliche, faire und solidarische Beziehungen zwischen Deutschland und Russland und für den Aufbau einer friedlichen Welt!

Wir wenden uns an euch, um vor dem Weg in einen neuen Kalten Krieg zu warnen. Er hat uns wiederholt an den Rand eines Atomkrieges geführt. Und er hat unendlich viele Milliarden an Geldern für die Aufrüstung verschlungen. Mit ihnen hätten wir leicht das Zusammenwachsen der Welt finanzieren können und die Herstellung menschenwürdiger Lebensbedingungen für uns alle weltweit. Dafür wurde die UNO 1945 eigentlich geschaffen! Egon Bahr aus Treffurt, daran sei erinnert, hat sich an der Seite von Willy Brandt für diese Ziele und die Beendigung des Kalten Krieges sein Leben lang engagiert. Er hat uns in seinen letzten Jahren gewarnt: Wir leben in einer Vorkriegszeit.

Die Aufrüstungsspirale dreht sich wieder und belastet die Bürger, die Städte und Regionen in Russland genauso wie in Deutschland.

Wir wollen mit der Organisation dieses Friedensmarsches ein Signal zu einem Aufbruch setzen: Stoppen wir das Abgleiten in einem neuen Kalten Krieg.“

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Günter Guttsche und Dr. Gerd Zemann, Mitglieder der Deutsch-Russischen Freundschaftsgesellschaft aus Erfurt, unterstützten den Friedensmarsch und übersetzten die Reden für die russischen Musiker

Weiter ging es in Wanfried mit dem Friedensmarsch vors Rathaus:

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Treffurts Stadtrat Günter Oßwald hob vor allem Egon Bahrs Rolle in der Entspannungspolitik hervor, der Politiker an der Seite Willy Brandts kommt aus Treffurt, die beiden Bürgermeister von Wanfried, Willy Gebhard und Michael Reinz, betonten in Wanfried die Dringlichkeit des Einsatzes gegen die Eskalation zu einem Neuer Kalter Krieg.

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Das Orchester Istra vor dem Wanfrieder Rathaus, die Musiker fanden für zwei Tage Aufnahme in Familien in Wanfried und Umgebung und im Schloss Wolfsbrunnen.

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Die russische Tänzerin auf der Wanfrieder Marktstraße mit einem Flaggentanz

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Wie beim Friedenskonzert vor zwei Jahren trug der Fanfarenzug Wanfried mit dem Leiter Manfred Schuler zum Friedensmarsch bei

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Bürgermeister Wilhelm Gebhard: „Das ist Völkerverständigung, wie sie sein soll.“

Auch in den USA ist die Aktion bekannt. Zwei Friedensorganisationen haben Grußworte verschickt, hier die Worte von der Friedens-Frauen-Aktion „Code Pink“:

„An die Bürgerinnen und Bürger von Wanfried und Treffurt, die Demokratische Werkstatt Wanfried und die Initiative Black & White

Die US-Friedensorganisation CODEPINK, Frauen für den Frieden, begrüßt die Bürgerinnen und Bürger von Wanfried und Treffurt und das Orchestra von Istra

für Ihre wichtige Initiative für die Völkerverständigung und für den Frieden an diesem Tag.

Auch in den USA sind sehr viele Menschen über die wachsende Kriegsgefahr sehr besorgt, ja sogar erschreckt. Wir bedauern den Versuch unserer Regierung, Russland zu isolieren und mit Sanktionen und militärischen Übungen zu bedrohen. Wir bedauern die Verschwendung von Ressourcen, die nicht für die Bedürfnisse von Menschen eingesetzt werden, sondern durch die Waffenindustrie verschlungen werden.

Leider ist unser Wahlsystem in den USA durch den militärisch-industriellen Komplex so korrumpiert und dominiert, dass wir in diesem Jahr keine Möglichkeit haben, einen US-Präsidenten oder eine US-Präsidentin mit einem starken Friedenswillen zu wählen – ganz im Gegenteil! Auch in Deutschland besteht die Gefahr einer wachsenden Militarisierung.

Desto wichtiger sind die Initiativen in Deutschland und in Russland, die Völkerverständigung und den Friedenswillen voranzutreiben. Wenn die deutsche und russische Bevölkerung sich klar für den Friedensweg entscheidet, werden Ihre Machenschaften der Kriegstreiber entkräften.

Ihre Initiative heute in Wanfried und in Treffurt ist ein hervorragendes Beispiel der Friedensarbeit, die uns allen Hoffnung bereitete.

Vielen Dank für Ihre Initiative!

Kontakt: Elsa Rassbach, CODEPINK-Sprecherin in Deutschland
0170 738 1450, E-Mail: elsarassbach@gmail.com

Grußwort von der Organisation „World-Beyond-War“ – Welt ohne Krieg

Botschaft an die Deutschen, die mit russischem Orchester marschieren

Von David Swanson, Direktor von World Beyond War

https://worldbeyondwar.org

Ich habe mich sehr gefreut, von Wolfgang Lieberknecht zu erfahren, dass die Menschen Ihrer beiden Städte in Mitteldeutschland, Treffurt und Wanfried, diese Woche gemeinsam mit einem Orchester aus Russland und einer Botschaft der Freundschaft gegen den neuen Kalten Krieg marschieren werden.

Ich habe erfahren, dass Ihre Städte sieben Kilometer voneinander entfernt sind, Sie aber bis 1989 geteilt waren, eine in Ostdeutschland, eine im Westen. Es ist wunderbar, in welchem ​​Ausmaß Sie diese Spaltung hinter sich gelassen und sie zu einem Teil der bekannten und bedauerten Geschichte gemacht haben. Hier in meiner Stadt in Virginia ist ein Stück der Berliner Mauer ausgestellt, wo sonst hauptsächlich Statuen stehen, die eine Seite des US-Bürgerkriegs feiern, der vor über 150 Jahren endete. Die Europäische Union, deren Mitglieder sich an aggressiven US-Kriegen beteiligen, hat einen Friedensnobelpreis dafür erhalten, dass sie nicht mit sich selbst in den Krieg zieht.

Aber wie Sie wissen, wurde die feindliche Teilungslinie einfach nach Osten bis zur Grenze Russlands verschoben. Es ist nicht länger die Spaltung zwischen NATO und Warschauer Pakt, die eure Städte spaltet. Jetzt ist es die Spaltung zwischen NATO und Russland, die die Menschen in der Ukraine und anderen Grenzstaaten spaltet und die Welt in einer nuklearen Katastrophe zu stürzen droht.

Und doch reist weiterhin alle zwei Jahre ein russisches Orchester aus Istrien nach Deutschland, um bessere Beziehungen aufzubauen. Und Sie hoffen, dass Ihr Friedensmarsch zum Vorbild für andere wird. Das hoffe ich auch.

In Deutschland liegen immer noch 100,000 amerikanische und britische Bomben im Boden, die immer noch Todesopfer bringen.

US-Stützpunkte verstoßen gegen die deutsche Verfassung, indem sie von deutschem Boden aus Krieg führen und vom Luftwaffenstützpunkt Ramstein aus US-Drohnenmorde rund um den Globus kontrollieren.

Die Vereinigten Staaten haben Russland bei der Wiedervereinigung Ihrer beiden Länder und Städte versprochen, dass die NATO keinen Zentimeter nach Osten vordringen würde. Sie ist nun unerbittlich an die Grenze Russlands vorgedrungen, unter anderem indem sie auf Beziehungen zur Ukraine gedrängt hat, nachdem die USA einen Militärputsch in diesem Land erleichtert hatten.

Kürzlich habe ich mir ein Video einer Podiumsdiskussion angeschaut, in der der ehemalige US-Botschafter in der Sowjetunion zur Zeit Ihrer Wiedervereinigung Wladimir Putin sagte, dass all die neuen US-Truppen, -Ausrüstung, -Übungen und Raketenbasen nicht dazu gedacht seien, Russland zu bedrohen, sondern dass sie gerechtfertigt seien Es soll Arbeitsplätze in den USA schaffen. Während ich mich bei der Welt für diesen Wahnsinn entschuldige und anerkenne, dass mit friedlichen Ausgaben andere, bessere und mehr Arbeitsplätze in den USA hätten geschaffen werden können, ist es erwähnenswert, dass die Menschen in Washington, D.C. tatsächlich so denken.

An diesem Mittwochabend werden zwei Kandidaten für das Amt des US-Präsidenten im Fernsehen über Krieg, Krieg und noch mehr Krieg diskutieren. Das sind Menschen, die sich nie mit jemandem einig sind, der die Abschaffung des Krieges für möglich oder wünschenswert hält. Dies sind Menschen, deren jede kriegerische Äußerung von ihren Speichelleckern und Geldgebern bejubelt wird. Sie haben wirklich keine Ahnung, was sie tun, und sie brauchen Menschen wie Sie, die sie im Namen von Frieden und Vernunft mit ein bisschen schönem Musiklärm wecken.

At World Beyond War Wir arbeiten daran, das Verständnis dafür zu verbessern, dass es wünschenswert und machbar ist, die gesamte Institution der Kriegsvorbereitungen auslaufen zu lassen und zu ersetzen. Wir werden am 24. September eine große Veranstaltung in Berlin veranstalten und hoffen, dass Sie kommen können. Wir in den Vereinigten Staaten erwarten von Ihnen in Deutschland Führung, Unterstützung und Solidarität. Wir brauchen Sie, um Deutschland aus der NATO zu entfernen und das US-Militär aus Deutschland zu vertreiben.

Das ist eine pro-amerikanische Forderung, da es den Menschen in den Vereinigten Staaten besser gehen wird, wenn sie finanziell und moralisch und in Form von feindlichen Rückschlägen nicht für die Teile der US-Kriegsmaschinerie zahlen, die auf deutschem Boden stationiert sind. darunter das Africa Command – das Hauptquartier des US-Militärs zur Beherrschung Afrikas, das auf dem Kontinent, den es kontrollieren will, noch keine Heimat gefunden hat.

Sowohl die Vereinigten Staaten als auch Deutschland müssen sich den rechten Tendenzen entgegenstellen, die Opfer westlicher Kriege, die versuchen, in den Westen zu fliehen, in die Schuld zu schieben. Und wir müssen gemeinsam Frieden mit Russland schließen – ein Projekt, für das Deutschland möglicherweise perfekt geeignet ist und für das wir Ihnen danken, dass Sie die Führung übernommen haben.

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Rede, gehalten in Wanfried und Treffurt beim Friedensmarsch zwischen den beiden Städten über die einstige Ost-West-Grenze von Wolfgang Lieberknecht für die Demokratische Werkstatt Wanfried:

„Wladimir Ossipow ist Musiker im russischen Orchester Istra und kommt seit 1991 alle zwei Jahre zum Internationalen Blasmusikfest nach Bad Orb.“ Er sagte uns gestern beim Begegnungsabend, dass er sehr traurig ist, dass sich in den letzten Jahren die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland wieder so verschlechtert haben. Erst in dieser Woche kam es wieder zu gefährlichen Fast-Flugzeugangriffen von US-amerikanischen und russischen Flugzeugen an der russischen Grenze. Nicht zum ersten Mal.

Viele unserer Medien und Politiker sehen in Vladimir Putin den Schuldigen für die Wut!

Wir haben vom Hamburger Russlandexperten Kai Ehlers am vergangenen Samstag eine andere Antwort erhalten. Sie deckt sich mit dem was der Eschweger Autor Rolf Hochhuth uns berichtet und auch die beiden US-Friedensorganisation erklären, die uns zur heutigen Veranstaltung Grußworte geschickt haben.

In den USA wurde danach von einflussrechen Kreisen Gorbatschows Öffnung der Grenzen nicht als Chance auf eine friedliche Welt gesehen. Viele US-Politiker erklären immer wieder, dass die USA das Recht hätten, die Welt zu führen. Sie fürchteten nun: Ein gemeinsamer Raum von Lissabon bis Wladiwostok mit der westeuropäischen Technik und Russlands Rohstoffen ist eine Gefahr für die Vorherrschaft ihres Staates. Und es gibt in den USA eine einflussreiche Kraft, die die Politik stark prägt: Die Rüstungsindustrie und die in ihm investierten Banken. Der frühere US-Präsident Eisenhower hatte die Amerikaner und die Bürger der Welt in seiner Abschiedsrede gewarnt: Die mächtigen Produzenten von Rüstungsgütern brauchen Spannungen und Kriege für ihre Geschäfte. Und sie haben in Politik und Verwaltung der USA sehr viel Einfluss.

Nun aber hatte die US-Regierung, wie die deutsche Regierung Gorbatschow versprochen: Wenn Deutschland als Ganzes Mitglied der Nato werden kann, dehnen wir die Nato keinen Zentimeter über Deutschland Richtung hinaus russische Grenze aus. Selbst die Auflösung des Nato-Krieges im Gespräch. Doch die Rüstungswirtschaft drängte die US-Regierung, nicht abzurüsten trotz der Auflösung des Warschauer Paktes und auch die Nato nicht aufzulösen. Und tatsächlich rüsteten die USA weiter auf, anders als die europäischen Länder. Und die US-Regierung drängte die Nato, die ehemaligen Mitglieder des Warschauer Paktes in die Nato aufzunehmen. Die Umrüstung von deren Armeen bedeutete viele neue Aufträge für die US-Wirtschaft. Das Angebot an die osteuropäischen Staaten, Mitglied der Nato zu werden, machte die US-Regierung noch in der Zeit Jelzins, der nie als Bedrohung für osteuropäische Länder dargestellt wurde. In einer Zeit, in der Putin in Russland und der Welt noch weitgehend unbekannt war.

Die deutsche und die französische Regierung wehren sich lange gegen die Ausdehnung der Nato nach Osteuropa. Am Ende erfolglos. Und auch in den USA warnen viele, dass dieser Schritt das gewonnene Vertrauen zu Russland wieder zerstören wird und die Welt wieder in den Kalten Krieg zurückführen wird.

Wladimir Putin sprach vor 15 Jahren im Deutschen Bundestag. Seine Rede wurde mit bestehenden Beifallsbekundungen bedacht. 2007 aber veränderte sich das Bild, das die Medien von Putin zeichneten, durch ein Ereignis. Wladimir Putin kritisierte bei der Münchner Sicherheitskonferenz die US-Regierung. Mit ihren militärischen Interventionen, etwa im Irak, zerstöre sie immer mehr Länder und schiebe das Völkerrecht an die Seite. Sie brechen außerdem durch das Vorrücken ihrer Soldaten an die russische Grenze, die Russlands Versprechen gegeben hat. Weder die UNO noch die EU hatten es wie Putin gewagt, diese Politik der US-Regierungen öffentlich zu kritisieren und sie ihr entgegenzustellen.

Durch diese Rede fiel Putin bei den Mächtigen im Westen und va den Mächtigen in den USA in Ungnade. Da war vom Konflikt in der Ukraine und um die Krim noch keine Rede. Die Medien fingen von einem Tag auf den anderen an, Russland und Wladimir Putin in einem, schnell nur noch neuen Licht darzustellen.

Die meisten Russen sehen aber Putin ganz anders. Westliche Medien und Politiker hatten in der Zeit vor Putin, der Jelzin-Ära nichts an der russischen Politik auszusetzen, aber in Russland war diese Zeit für die Menschen eine Katastrophe: Die Lebenserwartung der Menschen sank wie nach einem Krieg. Betriebe wurden geschlossen, Rohstoffe gingen in die Hände einer kleinen Gruppe von Oligarchen oder an westliche Firmen. Chaos und Gewalt breiteten sich im Land aus. Und Putin schafft es, erst einmal wieder Stabilität herzustellen und den Menschen wieder ein geregeltes Leben zu ermöglichen. Dafür sind viele Russen ihm dankbar, wenn sie auch undemokratische Methoden und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich in Russland beklagen. Und er wird auch als Garant gegen die militärische Einkreisung der USA und ihrer Verbündeten gesehen. Russland ist nicht bereit, sich den Interessen der US-Mächtigen zu unterwerfen, sondern sieht sich als das, was das Land nach der UN-Charta ist, als gleichberechtigtes Mitglied der UNO und des UN-Sicherheitsrates. Zudem sorgen die westlichen Militärinterventionen in immer mehr Ländern auch dafür, dass sich der radikale Islamismus entwickeln konnte, der auch Russland stark bedroht.

In seinem Grußwort zur heutigen Veranstaltung berichtet uns David Swanson aus Virginia in den USA von einer Fernsehdebatte vor wenigen Tagen: Dort hatte der ehemalige Botschafter in Moskau erklärt: Die Manöver und die Stationierung von Raketen und Truppen an der russischen Grenze seien keine Bedrohung Russlands. Es geht dabei nur um die Schaffung neuer Jobs für die US-Wirtschaft. Auch die beiden Präsidentschaftskandidaten würden vor allem über die Notwendigkeit von neuen Kriegen reden, berichtet der US-Friedensaktiv. Frau Clinton kündigte vor wenigen Tagen an, dass sie auch militärisch gegen Russland oder China vorgehen werde, wenn sie Angriffe im Internet feststellen würden. Was ein militärischer Angriff auf zwei Atommächte bedeuten würde, können wir uns gar nicht ausmalen.

David Swanson aus den USA lobt unsere heutige Initiative als beispielhaft und vorwärtsbringend: Es sei toll, dass die Bürgermeister zweier Städte, die früher zu gegnerischen Blöcken gehörten, jetzt gemeinsam zu diesem Friedensmarsch aufrufen mit dem Orchester aus Russland.

Das Orchester Istra kommt nach Deutschland im Rahmen einer Bürgerpartnerschaft. Bürger aus Deutschland und Russland haben sie nach dem Ende des Kalten Krieges aufgebaut, weil sie selbst dazu beigetragen haben, die alte Feindschaft zu überwinden und das Fundament für eine dauerhafte Zusammenarbeit zu legen. Im Rahmen dieser Partnerschaft haben sich viele Tausend Menschen aus Russland und Deutschland freiwillig und gleichberechtigt kennenlernen können, haben sich gegenseitig in den Familien besucht. Viele Freundschaften sind entstanden. Einmal die Bedeutung auch für unser Leben kommt etwa im Bericht eines russischen Besuchers aus Istra zum Ausdruck: Ich bin so froh, euch erfahren, erklärt er: Er saß in der Zeit des Kalten Krieges an Raketen, die gerichtet auf Deutschland gewesen sind.

Was können wir tun? Erinnern wir die Politiker weltweit: 1945 nach 60 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg versprachen die Siegermächte in der UNO-Charta, künftig alle Konflikte nur noch mit friedlichen Mitteln zu lösen. Sie gründeten die UNO als gemeinsame Weltorganisation, um den Krieg für immer von der Welt zu verbannen. Vor allem drängte US-Präsident Roosevelt auf den Aufbau dieser Organisation. Sie sollten eine von allen Staaten gemeinsam getragene Friedensordnung schaffen. Roosevelt begründete dies damit, dass der nächste Krieg vor allem auch angesichts der damals aufkommenden Atomwaffen der letzten der Menschheit sein würde.

David Swanson aus den USA sieht in unserer heutigen Aktion einen Schritt auf dem Weg, die Welt zusammenzubringen. Er hofft, dass wir in Deutschland dran bleiben. Und diese Aufgabe stellt uns auch unser Grundgesetz: Es ist eine weltbürgerliche Verfassung: In Artikel 1 steht: „Das Deutsche Volk bekennt sich zur Sicherung der Menschenwürde zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“ „

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! So hatte Gorbatschow einmal die Führung in der DDR gewarnt. Wir können das auch als eine Warnung an uns alle heute hören. Tatsächlich warnte Michael Gorbatschow vor wenigen Wochen vor einer Eskalation des Konflikts zu einem Krieg.

Wir danken allen, die heute zu der Veranstaltung gekommen sind, zuerst dem Orchester aus Istra, das weiterhin an uns in Deutschland glaubt, und vor allem auch den beiden Bürgermeistern, die unsere Idee zu dem heutigen Marsch aufgegriffen haben. Den russischen Musikern sagen wir: Nehmt die Botschaft mit nach Russland: Wir werden alles tun, dass eine Eskalation vermieden wird, dass der in den vergangenen Jahren entstandene Konflikt wieder überwunden wird und wir zusammen auch vor allem für unsere Kinder eine friedliche und gerechte Welt aufbauen .“
Für die Demokratische Werkstatt Wanfried, Wolfgang Lieberknecht