Ernst Friedrichs Antikriegsmuseum Berlin 1925 eröffnet und 1933 von den Nazis zerstört. 1982 wiedereröffnet – Täglich geöffnet 16.00 – 20.00

by CO-OP-News, September 17, 2021

Ernst-Friedrich (1894-1967)

Ernst Friedrich, der Gründer des Antikriegsmuseums in Berlin, wurde am 25. Februar 1894 in Breslau geboren. Schon in jungen Jahren engagierte er sich in der proletarischen Jugendbewegung. 1911 wurde er nach dem Abbruch einer Druckerlehre Mitglied der Sozialdemokratischen Partei (SPD). 1916 schloss er sich der antimilitaristischen Arbeiterjugend an und wurde nach einem Sabotageakt in einem militärisch bedeutsamen Unternehmen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Als Leitfigur des »Jugendanarchismus« kämpfte er gegen Militarismus und Krieg, gegen Willkür von Polizei und Justiz. 1919 übernahm er das Jugendzentrum der »Freisozialistischen Jugend« (FSJ) in Berlin und machte es zu einem Treffpunkt antiautoritärer Jugend und revolutionärer Künstler.

Neben der Organisation von Ausstellungen reiste er durch Deutschland und hielt öffentliche Vorträge über antimilitaristische und liberale Autoren wie Erich Mühsam, Maxim Gorki, Fjodor Dostojewski und Leo Tolstoi.

In den zwanziger Jahren war der Pazifist Ernst Friedrich in Berlin bereits durch sein Buch »Krieg gegen den Krieg!« bekannt, als er in der Pfarrstraße 29 sein Antikriegsmuseum eröffnete. Das Museum wurde zu einem Zentrum kultureller und pazifistischer Aktivitäten, bis es im März 1933 von den Nazis zerstört und sein Gründer verhaftet wurde.

Friedrichs Buch »Krieg gegen den Krieg!« (1924) ist ein schockierendes Bilderbuch, das die Schrecken des Ersten Weltkriegs dokumentiert. Es machte ihn zu einer bekannten Persönlichkeit im In- und Ausland. Dank einer Spende konnte er in Berlin ein altes Gebäude kaufen, in dem er das »Erste Internationale Antikriegsmuseum« gründete.

Nachdem Friedrich bereits im Gefängnis gesessen hatte, bevor er 1930 bei einer erneuten Verurteilung finanziell ruiniert wurde, gelang es ihm dennoch, sein kostbares Archiv ins Ausland zu bringen.

Im März 1933 zerstörten NS-Sturmtruppen, die sogenannte SA, das Antikriegsmuseum und Friedrich wurde bis Ende des Jahres festgenommen. Danach wanderte er mit seiner Familie nach Belgien aus, wo er das »II. Antikriegsmuseum«. Als die deutsche Armee einmarschierte, schloss er sich dem französischen Widerstand an. Nach der Befreiung Frankreichs wurde er französischer Staatsbürger und Mitglied der Sozialistischen Partei.

Mit der Ausgleichszahlung aus Deutschland konnte Friedrich ein Grundstück in der Nähe von Paris kaufen, wo er die sogenannte »Ile de la Paix« gründete, ein Zentrum für Frieden und Völkerverständigung, in dem sich deutsche und französische Jugendgruppen treffen konnten. 1967 starb Ernst Friedrich in Le Perreux-sur-Marne.

Das heutige Antikriegsmuseum erinnert mit Schautafeln, Dias und Filmen an Ernst Friedrich und die Geschichte seines Museums.

https://www.anti-kriegs-museum.de/english/start1.html

Anti-Kriegs-Museum eV
Brüsseler Str. 21
D-13353 Berlin
Telefon: 0049 030 45 49 01 10
täglich 16.00 – 20.00 Uhr geöffnet (auch Sonn- und Feiertage)
Für Gruppenbesuche rufen Sie auch 0049 030 402 86 91 an

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind MIT * gekennzeichnet. *

Ähnliche Artikel

Unsere Theorie des Wandels

Wie man den Krieg beendet

Move for Peace-Herausforderung
Antikriegsveranstaltungen
Helfen Sie uns zu wachsen

Kleine Spender halten uns am Laufen

Wenn Sie sich für einen wiederkehrenden Beitrag von mindestens 15 USD pro Monat entscheiden, können Sie ein Dankeschön auswählen. Wir danken unseren wiederkehrenden Spendern auf unserer Website.

Dies ist Ihre Chance, a neu zu erfinden world beyond war
WBW-Shop
In jede Sprache übersetzen