Friedensaktivisten protestieren in der Waffenfabrik Sabca in Belgien: „Zeit, den Waffenexport in Kriegsgebiete zu stoppen“

By Vredesactie, May 27, 2021

Seit Beginn der Corona-Krise hat die belgische Regierung der Militärflugzeugindustrie 316 Millionen Euro ausgehändigt, wie Untersuchungen der Friedensorganisation Vredesactie zeigen.

Heute protestierten zwanzig Aktivisten in der Brüsseler Waffenfabrik Sabca gegen den Waffenexport in die Türkei und nach Saudi-Arabien. Die Aktivisten fordern, dass die Regierung den Export von Waffen in Konfliktgebiete stoppt. „Der Krieg beginnt in Sabca, lasst uns ihn hier beenden.“

Heute sind Friedensaktivisten auf das Dach des belgischen Rüstungskonzerns Sabca geklettert, haben ein Banner entfaltet und am Tor „Blut“ verstreut. Die Aktivisten prangern den Export belgischer Waffen in die Konflikte in Libyen, Jemen, Syrien und Bergkarabach an.

Sabca ist an der Lieferung von Komponenten für mehrere problematische Waffenexportfälle beteiligt:

  • Die Produktion des Transportflugzeugs A400M, mit dem die Türkei internationale Waffenembargos umgeht, um Truppen und Ausrüstung nach Libyen und Aserbaidschan zu bringen. Im März bezeichneten die Vereinten Nationen den Einsatz des A400M durch die Türkei in Libyen als Verstoß gegen das internationale Waffenembargo.
  • Die Lieferung von Teilen für das Betankungsflugzeug A330 MRTT, mit dem Saudi-Arabien Kampfflugzeuge über dem Jemen betankt
  • Sabca verfügt über einen Produktionsstandort in Casablanca und wartet von dort aus Flugzeuge für die marokkanische Luftwaffe, die an der illegalen Besetzung der Westsahara beteiligt ist.

Heute machen Aktivisten am Werkstor von Sabca auf die tödlichen Folgen dieser Exportpolitik aufmerksam.

Staatshilfen für die Rüstungsindustrie

Sabca wurde 2020 über den Investmentfonds FPIM von der belgischen Regierung übernommen.

„Das FPIM investiert seit Jahren in den militärischen Luftfahrtsektor“, sagt Bram Vranken von Vredesactie. „Seit der Corona-Krise hat die Rüstungsindustrie Millionen Euro an Staatshilfen erhalten.“

Nach Recherchen von Vredesactie haben die föderale und wallonische Regierung seit Beginn der Corona-Krise gemeinsam 316 Millionen Euro an Unterstützung für belgische Rüstungsunternehmen bereitgestellt. Dabei wird nicht geprüft, ob diese Unternehmen an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind.

Sowohl durch den Waffenexport selbst als auch durch Investitionen tragen unsere Regierungen dazu bei, die Konflikte in Jemen, Libyen, Berg-Kharabach und der Besetzung der Westsahara aufrechtzuerhalten. Hier in Sabca beginnt buchstäblich der Krieg.

„Es ist nicht zu rechtfertigen, dass die Rüstungsindustrie mit Staatshilfen in Millionenhöhe rechnen kann“, sagt Vranken. „Dies ist eine Branche, die von Konflikten und Gewalt lebt. Es ist höchste Zeit, Menschenleben über den wirtschaftlichen Profit zu stellen. Es ist höchste Zeit, den Export von Waffen in Konfliktgebiete zu stoppen.“

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